BZgA: Promising Practice

Zurück zur ÜbersichtIm Alter Aktiv und Fit Leben (AuF-Leben) in der Kommune – Gesundheitsförderung in der Lebenswelt Kommune

Bewegungsprogramme & AngeboteAufklärung, Wissenschaftstransfer, Netzwerkbildung

Ältere Menschen (<80 Jahre)Hochaltrige Menschen (>80 Jahre)ältere Menschen mit körperlichen EinschränkungenAkteurinnen und Akteure auf übergreifender Ebene (z. B. Kommune, Sportverein etc.)

Abgeschlossenes Projekt


Über das Projekt

Das vom GKV-Bündnis für Gesundheit geförderte Interventionsprogramm „Im Alter Aktiv und Fit Leben (AuF-Leben) in der Kommune – Gesundheitsförderung in der Lebenswelt Kommune“ ist ein Pilotprojekt, welches der Deutsche Turner-Bund e. V. (DTB) gemeinsam mit dem Rheinhessischen Turnerbund, dem Sächsischen Turn-Verband und dem Landes­turnverband Sachsen im Zeitraum vom 01.03.2019 bis 31.05.2022 umgesetzt hat.

Seit dem 01.06.2022 wird das Projekt weitergeführt unter dem angepassten Titel „Im Alter AKTIV und FIT leben (AuF leben) – Gesundheitsförderung in der Lebenswelt Kommune“. Es wird weiterhin gefördert durch das GKV-Bündnis für Gesund­heit. Das Projekt wurde ausgeweitet und der DTB setzt AuF leben nun über drei weitere Jahre (bis 31.05.2025) in enger Zusammenarbeit mit den folgenden sieben Landesturnverbänden um: Bayerischer Turn­verband, LTV Mecklenburg-Vorpommern, Rheinhessischer Turner­bund, Saarländischer Turnerbund, Sächsischer Turn-Verband, LTV Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holsteinischer Turnverband.

Im Folgenden ist das abgeschlossene Pilotprogramm abgebildet.

Übergeordnetes Ziel war es, durch die enge Zusammenarbeit der Kommune mit einem Turn- und Sport­verein (Arbeit im Tandem), die Bewegungsverhältnisse für ältere Menschen in der kommunalen Lebenswelt nachhaltig zu erweitern und zu verbessern.

Zielgruppe waren dabei ältere Menschen ab 60 Jahren, die sich bis dahin nur wenig oder gar nicht bewegten. Durch die Kombination sowie Verschränkung von verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen sollte ihnen der Einstieg in ein bewegteres Leben erleichtert werden. Dazu zählten:

  • Einrichtung neuer (niederschwelliger) Bewegungsangebote zur Steigerung der körperlichen Aktivität, um somit langfristig die Fitness, Gesundheit und Selbstständigkeit zu verbessern oder zumindest zu erhalten (Verhaltensprävention).
  • Verbesserung der Bewegungsverhältnisse innerhalb der Kommune (z. B. der Ausbau eines Gehweges mit ausreichend Sitzgelegenheiten), um dadurch die Kommunen langfristig dabei zu unterstützen, die Gesundheit ihrer Bevölkerung positiv zu beeinflussen (Verhältnisprävention).

Ein weiterer wichtiger Aspekt war der Aufbau eines Netzwerks mit regionalen Partnern, die das Tandem bei der Entwicklung einer gesundheitsförderlichen Kommune unterstützen sollten. Zielstellungen des Netzwerks waren:

  • Öffnung möglichst vieler Zugangswege zur Zielgruppe
  • Erkennen/Gestalten von Bewegungsräumen, die zur gesundheitsförderlichen Bewegung in der Kommune beitragen

01.03.2019 bis 31.05.2022

Pilotprojekt an zehn Standorten

Folgende Maßnahmen zum Erreichen der Ziele wurden unternommen:

  • Qualifizierung von sog. AuF-Beraterinnen und AuF-Beratern auf Ebene des Landesturnverbandes. Sie stellen die direkten Ansprechpartner des Tandems dar, übernehmen als Schnittstelle eine entscheidende Schlüsselfunktion im Projekt, unterstützen beim Aufbau des Netzwerks und beraten bei der Ansprache und Motivation der Zielgruppe.
  • Ansprache und Gewinnung von Turn- und Sportvereinen zur Teilnahme und anschließende Ansprache der Kommunen
  • Ausfüllen einer Interessensbekundung sowohl durch den Verein als auch die Kommune, um eine erste Stand­ortanalyse durchzuführen (Ermittlung der Altersstruktur in der Kommune, Übersicht aller Bewegungs­angebote des Vereins sowie im kommunalen Umfeld)
  • Offizielle Tandembildung mit Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung
  • Spezifische Ermittlung der Anforderung des Standorts und Berücksichtigung bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen
  • Planung und Einrichtung niederschwelliger Bewegungsangebote in den Pilot-Tandems (z. B. Spaziergeh­gruppen, kleine Bewegungseinheiten bei einem Computerkurs für Senioren oder neue Kursangebote)
  • Planung und Umsetzung erster Maßnahmen zur Netzwerkbildung in den Pilot-Tandems (z. B. Workshops, Netzwerktreffen oder persönliche Kontakte zu potenziellen Netzwerkpartnern, um über „AuF-Leben“ zu infor­mieren und Möglichkeiten zur Teilnahme aufzuzeigen)

Ein Teil der Pilotphase des Programms (Juli 2019 bis Mai 2021) wurde von einem externen Institut wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Dabei wurde sowohl eine Struktur-, Ergebnis- als auch eine Prozessevaluation durchgeführt.

Die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass insgesamt weniger Tandems als geplant gegründet werden konnten, da es einen deutlich längeren Zeitraum in Anspruch genommen hat, ein Tandem zu bilden, als ursprünglich ange­nom­men.    
Trotz der starken Beeinträchtigung des Projekts durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sind aufgrund des großen Engagements und der hohen Kompetenzen der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren (Vereinsvertreterinnen und -vertreter) auf Ebene der Verhaltensprävention zahlreiche Bewegungsangebote entstanden, die von der Zielgruppe sehr gut ange­nommen wurden. Es wurde eine Vielzahl älterer Menschen in Bewegung und in Gemeinschaft gebracht, davon ein großer Anteil Inaktiver.
Auf Ebene der Verhältnisprävention konnten die Projektziele allerdings nur teilweise erreicht werden. Insbesondere die Vernetzung der Akteurinnen und Akteure im Bereich der kommunalen Gesundheitsförderung konnte zwar begonnen, dann aber – vor allem aufgrund der Corona-Kontaktbeschränkungen – nicht fortgeführt werden.

  • Erfüllt Aufnahmekriterien (Praxisprojekt)
  • Vielversprechend (BZgA Promising Practice)
  • Nachgewiesen effektiv (BZgA Best Evidence)

Hinweise zur Umsetzung

Sie wollen diese Maßnahmen in Ihrer Gemeinde / Ihrem Stadtteil / Ihrer Kommune umsetzen?
Diese Informationen und Erfahrungen aus dem Projekt können Ihnen helfen.

Ältere Menschen ab 60 Jahren, die körperlich wenig oder gar nicht aktiv sind und dementsprechend gesundheitlich gefährdet und in ihren Bewegungsfunktionen eingeschränkt sind.

Voraussetzung für die Teilnahme war die enge Zusammenarbeit der Kommune und dem Turn- und Sportverein. Sie bildeten gemeinsam ein Tandem und verfolgten gemeinsam die Zielsetzung des Projekts.

Weiterhin wurden folgende Voraussetzungen für die Teilnahme am Pilotprojekt definiert:

Kommune

  • Zusage, die Thematik zur kommunalen Aufgabe zu machen
  • Benennung eines Ansprechpartners für das Projekt für den Zeitraum der Pilotphase
  • Einrichtung und Leitung des kommunalen Netzwerkes (Ansprache von potenziellen Netzwerkpartnern)
  • Aufrechterhaltung der geschaffenen Strukturen auch nach Ende des Projektzeitraums
  • Bereitschaft in die anfallenden Aufgaben auch Ressourcen zu investieren
  • Bereitschaft zur Teilnahme an einer externen Evaluation

Turn- und Sportverein

  • Benennen einer/s Seniorensportbeauftragten, um die Belange der Älteren besser kanalisieren und berücksichtigen zu können
  • Analyse der bisher bestehenden Angebote für Ältere im Verein (sowie im lokalen Umfeld) als Ausgangspunkt für die weitere Planung in Zusammenarbeit mit der Kommune
  • Durchführung von niederschwelligen Einsteiger-Bewegungsangeboten in Einrichtungen, in denen die Zielgruppe anzutreffen ist (zur Gewinnung der Zielgruppe)
  • Einrichten von mind. zwei neuen Bewegungsangeboten (Kursdauer ca. 12 Wochen)
  • Bereitstellung von qualifizierten Übungsleitenden
  • Überführung der Bewegungsangebote in Dauerangebote
  • Bereitschaft zur Teilnahme an einer externen Evaluation

Sowohl die Kommune als auch der Verein sollten mindestens eine verantwortliche Person bereitstellen, die das Projekt betreut und direkte Ansprechperson ist. Empfohlen wird eine Doppelbesetzung (oder zumindest eine Vertretung, die ausreichend informiert ist).

Im Verein empfiehlt es sich, die Position eines bzw. einer Senioren­sport­beauftragten einzurichten, um die Belange der Älteren besser kanalisieren und berücksichtigen zu können.

Das Pilotprojekt wurde durch das GKV-Bündnis für Gesundheit gefördert. Die teilnehmenden Vereine haben eine Pau­schale zur Einrichtung von mindestens zwei neuen Kurangeboten (Laufzeit: 10-12 Wochen) sowie der Durchführung mehrerer niederschwelliger Bewegungsangebote erhalten. Die AuF-Beraterinnen und -berater wurden mit einer geringen Aufwandsentschädigung für ihre Tätigkeiten honoriert.

  • Ansprache und Auswahl motivierter und interessierter Vereine und Kommunen, die das Thema wirklich umsetzen wollen und bereit sind Ressourcen zu investieren
  • Durchführung einer Standortanalyse, u. a. zur Bestimmung der Altersstruktur in der Kommune und einer Über­sicht aller Bewegungsangebote in den lokalen Turn- und Sportvereinen
  • Planung und anschließende Umsetzung von verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen
  • Regelmäßige Reflektion und Evaluation der durchgeführten Maßnahmen zur Prozesssteuerung

Erfolgsfaktoren:

  • Erreichen der Menschen unmittelbar in ihren Lebenswelten und Verankerung gesundheitsfördernde Maßnahmen durch den Lebensweltansatz
  • Tandembildung zwischen Verein und Kommune, die z. B. gezielte Netzwerkarbeit ermöglicht
  • Aufbau eines regionalen Unterstützer-Netzwerks, um den direkten Kontakt zur Zielgruppe der inaktiven Älteren herzustellen und um möglichst viele Zugangswege zu öffnen (z. B. Caritasverbände, Kirchen oder andere gemeinnützige Vereine)
  • Professionelle Begleitung durch AuF-Beraterinnen und AuF-Berater des jeweiligen Landesturnverbandes, die als direkte Ansprechpersonen für die Kommunen und die Turn- und Sportvereine fungieren und das Tandem hinsichtlich kommunaler Gesundheitsförderung beraten können
  • Benennung und Schulung einer/eines Seniorensportbeauftragten im Verein, welche/welcher sich um die Umsetzung von Maßnahmen zur Bewegungsförderung von Älteren kümmert
  • Durchführung der Angebote an etablierten Orten, wie z. B. Seniorentreffs
  • Einbeziehen der Seniorinnen und Senioren bei der Entscheidungsfindung, um die Teilhabe zu gewährleisten

Stolpersteine:

  • Erreichbarkeit der Zielgruppe (inaktive Ältere)
  • Personelle Ausstattung sowohl seitens der Kommune als auch des Turn- und Sportvereins

GKV-Bündnis für Gesundheit

Deutscher Turner-Bund e.V.

3 Pilot-Landesturnverbände: Rheinhessischer Turnerbund e.V., Sächsischer Turn-Verband e.V., Landesturnverband Sachsen-Anhalt e.V.

Keine festen Sponsoren im Rahmen des Programms eingebunden.

Die einzelnen Pilot-Tandems bauen ein Netzwerk auf und arbeiten mit unterschiedlichsten Netzwerkpartnern zusammen. Hier können auch Sponsoren eine Rolle spielen.

Weitere Informationen

Hier finden Sie nähere Informationen zum Projekt:

Weitere Informationen zur Fortführung des Projektes finden Sie unter:
https://www.dtb.de/aufleben

Kontakt

Deutscher Turner-Bund e.V.
Otto-Fleck-Schneise 8

60528 Frankfurt am Main


Ansprechpartnerin: Marisa Hirche

marisa.hirche(at)dtb.de

+49 69 / 67801 - 100

Hinweis: Das PDF zum Download wird momentan aktualisiert und steht demnächst zur Verfügung.

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