BZgA: Promising Practice
Zurück zur Übersicht„fit für 100“ - Bewegungsangebot für Hochaltrige
Über das Projekt
„fit für 100“ ist ein Seniorensportprojekt zur Förderung von Mobilität und Selbstständigkeit mit dem Ziel, dass Menschen Alltagshandlungen möglichst lange selbstständig verrichten können.
Prävention bis ins höchste Alter!
Durch den Einsatz von Kraft- und Koordinationsübungen soll in den zweimal wöchentlich stattfindenden Bewegungsstunden in der Gruppe erreicht werden, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer (wieder) in die Lage versetzt werden, Verrichtungen des täglichen Lebens selbständig ausführen zu können. Die Übungen sollen
- die Bein- und Handkraft stärken
- die Schulterbeweglichkeit erhöhen
- die Flexibilität des Rumpfes verbessern
- das Gleichgewicht und die Standstabilität verbessern
- Gangsicherheit verbessern
- die koordinativen Fähigkeiten (wahrnehmen, entscheiden, handeln) verbessern
- Alltagsbewältigung erleichtern und sicherer machen
- das Selbstwertgefühl stärken
2005 - 2007: Entwicklung und wissenschaftliche Evaluierung des Trainingsprogramms am Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie der Deutschen Sporthochschule Köln (Prof. Dr. Heinz Mechling)
seit 2007: fortlaufend (DIfaS e. V. und Prof. Dr. Heinz Mechling)
- Durchführung von zwei Einheiten pro Woche in der Gruppe durch eine ausgebildete „fit für 100“ -Fachkraft
- Dauer einer Einheit ca. 60 Minuten
- Anwendung von Trainingsprinzipien (Wiederholung und Kontinuität, Superkompensation 1)
- Eignung für den Einsatz bei Menschen mit Demenz
- Alternativübungen für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer
- Konzept erfüllt die Voraussetzungen als Sturzprophylaxe-Programm
- Vereinfachtes Programm für Heimtraining in „CORONA“-Zeiten für Ältere und Hochaltrige, Link: https://www.ff100.de/uebungs-highlights-fuer-zuhause/
aktuell:
- in Köln ca. 40 „fit für 100“-Gruppen
- deutschlandweit über 200 Gruppen
- über 300 ausgebildete „fit für 100“-Übungsleiterinnen und Übungsleiter
- „Ort des Fortschritts“ 2015 (MIF-NRW)
- Diverse Auszeichnungen
„fit für 100“ wurde auch als „NADiA – Neue Aktionsräume für Menschen mit Demenz und ihre Angehörige“ weiterentwickelt, das sich speziell an Menschen mit Demenz richtet und gemeinsam mit pflegenden Angehörigen durchgeführt werden kann.
- Erfüllt Aufnahmekriterien (Praxisprojekt)
- Vielversprechend (BZgA Promising Practice)
- Nachgewiesen effektiv (BZgA Best Evidence)
Hinweise zur Umsetzung
Sie wollen diese Maßnahmen in Ihrer Gemeinde / Ihrem Stadtteil / Ihrer Kommune umsetzen?
Diese Informationen und Erfahrungen aus dem Projekt können Ihnen helfen.
- Seniorinnen und Senioren ab 60 Jahre, speziell aber für Menschen des vierten Lebensalters (+80)
- Menschen im eigenen Haushalt und Menschen in teil- oder vollstationärer Versorgung
- Menschen mit und ohne Hilfebedarf
- Eignung auch für demenziell Erkrankte und Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer (Alternativübungen)
- Zustimmung der Hausärztin / des Hausarztes
- Stehfähigkeit und Gruppenfähigkeit
- Integration von Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern und demenziell Erkrankten in die Gruppe möglich
- Fachkraft: Ausbildung zum zertifizierten „fit für 100“-Übungsleitenden
- Hilfskraft: Unterstützung der Übungsleiterin / des Übungsleiters insbesondere in Demenzgruppe durch z. B. eine weitere Pflegekraft
Die durchschnittlichen Personalkosten einer Trainingsgruppe betragen im Jahr 2.600 €- 3.250 €. Hinzu kommen Investitionen für die Materialbeschaffung in Höhe von ca. 750,00 € (einmalig).
- Generelle Kooperation mit einem Träger wie bspw.: Verein, Generationenhaus, Bürgerzentrum, Tagespflegeeinrichtung, Kirche, Wohlfahrtsverband, Pflegeeinrichtung etc., auch zur Subvention und Raumbeschaffung
- Empfohlene Einführung des Trainings laut Schulungshandbuch
Erfolgsfaktoren:
- Kombinierte Gruppen aus Bewohnerinnen und Bewohnern des Altenheims und Gästen aus der Tagespflege
- Training in unterschiedlichen Settings möglich: als externe Gruppe im Quartier, teilstationär, stationär
- Neue bzw. Erweiterung der Zielgruppe für Träger à neue Mitglieder, Kundenbindung
- Regelmäßige Teilnahme über das ganze Jahr
- Verstärkter sozialer Zusammenhalt in der Gruppe durch das 2-malige Training pro Woche
- Trainingstermine strukturieren die Woche; geben Halt
- Trainingsdokumentation durch den ÜL
- Max. Gruppengröße 12-15 Teilnehmende
- Feste Gruppenteilnehmende
- Guter Austausch zwischen Mitarbeitenden des Sozialdienst und der Pflege
Stolpersteine:
- Keine optimale Bestuhlung vorhanden
Entwicklung des Projekts am „Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie“ der Deutschen Sporthochschule Köln (Prof. Dr. Heinz Mechling)
Mitinitiatoren und Kooperationspartner:
- Landesseniorenvertretung Nordrhein-Westfalen
- LandesSportBund Nordrhein-Westfalen
- Gesundheitsamt der Stadt Köln
Die Entwicklung wurde unterstützt vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS-NRW) des Landes Nordrhein-Westfalen.
Weitere Informationen
Nähere Informationen zum Projekt / Literatur:
- Projektwebsite: www.ff100.de
- Gesundheitsamt Stadt Köln: https://www.stadt-koeln.de/artikel/03024/index.html
Kontakt
Deutsches Institut für angewandte Sportgerontologie e.V. –
„fit für 100“
„Haus des Kölner Sports“
Ulrich-Brisch-Weg 1
50858 Köln
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