Zurück zur Übersicht6. Daten erheben!

Erstellt durch: iSPO Institut für Sozialforschung, Praxisberatung und Organisationsentwicklung GmbH

Stand: Februar 2023

Nachdem mit Indikatoren (siehe Kapitel 5.) bestimmt wurde, welche Daten gebraucht werden, um die Evaluationsfragen zu beantworten, stellt sich als nächstes die Frage, wie diese Informationen gewonnen werden können. Es geht also um Daten­quellen und Instrumente zur Datenerhebung.

Grundsätzlich wird zwischen Dokumentationsinstrumenten sowie quantitativen und qualitativen Instrumenten zur Daten­erhebung unterschieden.

Methoden, um Daten zu gewinnen, die qualitative und quantitative Elemente enthalten können, sind z. B. direkte Beobachtungen oder kreative Methoden wie etwa die Zielscheibenmethode in Gruppenkontexten.

Im Impulsgeber Bewegungsförderung finden Sie in der „Ist-Analyse“ verschiedene Methoden zur Datenerhebung.

Häufig unterschätzt wird die Bedeutung von Dokumentationsinstrumenten für eine Evaluation. Dabei sind sie insbesondere dafür wichtig, Projektverläufe und Prozesse möglichst lückenlos abzubilden. Sie sollten deshalb bereits in der Planung einer Intervention mitgedacht werden, damit sie zu Beginn der Umsetzung bereits vorliegen und genutzt werden können. Zudem sollten alle Personen und Organisationen, welche relevante Informationen dokumentieren sollen (z. B. Anzahl Kurs­teil­neh­mende durch Vereine) rechtzeitig informiert werden. Die Entwicklung und Weitergabe von Vorlagen für entsprechende Doku­men­tationsbögen durch die Evaluierenden kann vergleichbare und vollständige Dokumentationen unterstützen.

Wichtig für die Entwicklung geeigneter Dokumentationsinstrumente ist weniger ihre Form (z. B. als Excel-Tabelle oder als Dokumentationsblatt auf Papier), sondern dass sie systematisch aufgebaut sind. Sie sollten alle Indikatoren abbilden, die nicht mit Daten aus Befragungen oder Beobachtungen von Personen einer Zielgruppe gefüllt werden können, sondern aus dem Umsetzungsprozess selbst generiert werden (z. B. die Anzahl verteilter Flyer zur Bewerbung einer Maßnahme). In der Vorlage für eine Datenerhebungstabelle im untenstehenden Praxisbeispiel wird dies jeweils unter dem Namen „Projektdokumentation“ aufgeführt.

Planungshilfe

Die Umsetzung der Datenerhebungen sollte in vier Schritten erfolgen:

  1. Art der notwendigen Daten festlegen (Sekundärdaten oder selbsterhoben, qualitativ oder quantitativ)  
  2. Datenerhebungsinstrumente auswählen
  3. Datenerhebungsinstrumente entwickeln
  4. Datenerhebungen durchführen

Die bereits angelegte Tabelle mit den Wirkungszielen und Indikatoren (siehe Kapitel 5., Planungsblatt) können Sie hierfür weiternutzen als Datenerhebungstabelle.

Sie tragen zu den Indikatoren zusätzlich ein, ob es sich um vorhandene Sekundärdaten oder selbst zu erhebende Daten handelt und ob es jeweils qualitative oder quantitative Daten sind.

Zudem erweitern Sie die Tabelle um eine Spalte, in der Sie eintragen, wie oder von wem Sie die notwendigen Daten zu Ihren Indikatoren erhalten können.

 

Weitere Informationen zu den verschiedenen Instrumenten der Datenerhebung und Dokumentation finden Sie hier:
Wissen | Kapitel 4.5. Daten erheben

Praxisbeispiel

Wie die Datenerhebungstabelle für die verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen des Bewegungsprogramms „aktiv60plus" aussehen kann, erfahren Sie im PDF zum Praxisbeispiel. Mit dem Planungsblatt zum Ausfüllen können Sie sich eine Vorlage für Ihr eigenes Vorhaben herunterladen.

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