Wie bewegungsfreundlich ist Ihre Kommune bereits? Welche Bewegungsangebote gibt es und wo gibt es Lücken? Wie viele ältere Menschen leben in Ihrer Kommune und welche Bedürfnisse haben sie?
Eine Bestandsaufnahme ist der erste Schritt, um Defizite aufzudecken, Akteurinnen und Akteure für die Umsetzung von Bewegungsangeboten zu gewinnen und Maßnahmen zu planen.
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Für die Ist-Analyse können verschiedene Informationen gesammelt und Verfahren eingesetzt werden. Vorhandene Daten der Gesundheitsberichterstattung, der Einwohnermeldeämter, Gewerbe- und Bauämter der Kommune bzw. der nächsthöheren Gebietseinheit bieten einen Überblick zur Zielgruppe der älteren Menschen und zur bestehenden Infrastruktur der Kommune. Über Fragebögen können allgemeine, aber auch themenspezifische Angaben, beispielsweise zum Bewegungsverhalten, erhoben werden. Durch Beteiligungsverfahren können sich Bürgerinnen und Bürger partizipativ bei der kommunalen Entwicklung von Angeboten und Maßnahmen der Gesundheitsförderung einbringen. Eine frühzeitige und umfassende Beteiligung der Bevölkerung bzw. Zielgruppen fördert die Akzeptanz und Nachhaltigkeit von Maßnahmen und struktureller Veränderungen.
Die Ergebnisse der Ist-Analyse werden gesammelt, ausgewertet und miteinander verknüpft. Das Analyse-Verfahren kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Welche Erhebungsmethode für eine Kommune geeignet ist, ist sehr unterschiedlich und hängt unter anderem davon ab, welche Angaben benötigt werden und wieviel Ressourcen verfügbar sind. Wenn es möglich ist, sollten mehrere Erhebungsmethoden eingesetzt werden, um ein möglichst vollständiges Bild zu erhalten. Unter Umständen bietet es sich an, die Ist-Analyse gemeinsam mit wissenschaftlichen Einrichtungen, beispielsweise an Universitäten vorzunehmen.
Im Impulsgeber Bewegungsförderung finden Sie im Modul „Ist-Analyse“ Fragebögen, Audit-Instrumente und Bürgerbeteiligungsverfahren, die Ihnen helfen, gemeinsam mit der Zielgruppe der älteren Menschen die Umgebung zu bewerten, Bedarfe zu ermitteln und so eine Ist-Analyse vorzunehmen.
Bei Spaziergängen und Ortsbegehungen können Vertreterinnen und Vertreter der Zielgruppe gemeinsam mit unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren Stadtteile, Dörfer, Quartiere, Veedel oder Kieze beispielweise im Hinblick auf deren bewegungsfreundliche Gestaltung erkunden.
Mit der Methode „World Café“ oder „Welt Café“ können viele Menschen in kleinen Gruppen ein bestimmtes Thema oder eine konkrete Fragestellung bearbeiten.
Bei dieser Methode werden von den beteiligten Menschen verschiedenfarbige Nadeln auf eine große Karte gesteckt, um Orte im Wohnumfeld zu lokalisieren und nach bestimmten Kriterien zu beschreiben.
In Wunschkästen können die Bewohnerinnen und Bewohner eines Quartiers ihre Wünsche, Kritik und Anregungen ganz anonym einwerfen. Diese werden gesammelt, ausgewertet und an die Verantwortlichen auf kommunaler Ebene weitergeleitet.
Photovoice ist eine Methode zur Bestimmung von Bedürfnissen in Form einer visuellen Dokumentation und durch Erzählungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Diese Informationen werden dokumentiert, miteinander beraten und inhaltlich bewertet.
Bei einer Fokusgruppe handelt es sich um eine moderierte Diskussion zu einem bestimmten Thema, um verschiedene Meinungen, Sichtweisen und Erfahrungen einzuholen. Die Beteiligung findet in Kleingruppen im Rahmen von Interviews oder Diskussionsrunden statt.
Die Audit-Toolbox KomBus (= Kommunale Bewegungsverhältnisse untersuchen) wurde von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg speziell für den deutschen Raum, ländliche und städtische Umgebungen sowie verschiedene Zielgruppen entwickelt.
Der StadtRaumMonitor ist ein Instrument zur partizipativen Bedarfserhebung und intersektoralen Planung kommunaler Gesundheitsförderung.
Auf einer Skala von 1 bis 7 können Sie mit dem Tool 15 Bereiche bewerten - von A wie „Aktive Fortbewegung“ bis Z wie „Zugehörigkeitsgefühl“ und erhalten eine automatische Auswertung in Form einer anschaulichen Grafik.
ALPHA = Assessing Levels of Physical Activity and Fitness at Population Level. Wie nehmen ältere Menschen ihre unmittelbare Wohnumgebung wahr? Dies lässt sich mit dem ALPHA-Fragebogen ermitteln, der aus knapp 50 leicht verständlichen und leicht zu beantwortenden Fragen besteht. Das Instrument wurde für den europäischen Raum entwickelt.
NEWS = Neighbourhood Environment Walkability Survey. Dieser Fragebogen umfasst 68 bzw. in der Kurzform 54 Fragen, anhand derer die wahrgenommene Umwelt unter dem besonderen Aspekt der körperlichen Aktivität gemessen wird. Hier finden Sie die deutsche Fassung der geprüften englischsprachigen Version.