Weltweit beträgt der durch­schnitt­liche Temperaturanstieg bisher 1,0 °C. Ein weiterer Temperaturanstieg ist zu erwarten. Die Auswertungen der Wetteraufzeichnungen zeigen, dass seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts jede Dekade wärmer als die vorherige war. Dieser Temperaturanstieg ist insbesondere in den letzten 35 Jahren erfolgt. So wurden 15 der 16 weltweit wärmsten Jahre nach 2001 registriert. Die bisher vier weltweit wärmsten Jahre waren die Jahre 2015, 2016, 2017 und 2018, von diesen wiederum war 2016 das wärmste.

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Fachinfo

Für Pflegefachkräfte wird das Thema Hitze immer wichtiger. Weitere Informationen finden Sie hier:

Pflege bei Hitze

Entwicklung der Temperaturen in Deutschland

Die starke Erwärmung des Klimas beeinflusst in Deutschland deutlich das Auftreten von

  • Sommertagen: Tage mit Temperaturen ab 25 °C
  • Hitzetagen: Tage mit Höchsttemperaturen ab 30 °C
  • Hitzewellen: drei aufeinanderfolgende Hitzetage
  • Tropennächten: Nächte mit einer Mindesttemperatur ab 20 °C.

Zwischen 1881 und 2018 ist die Jahres­mittel­temperatur in Deutschland um 1,5 °C gestiegen. Der Süden und Westen Deutschlands haben sich im Vergleich zum Norden und Osten des Landes etwas stärker erwärmt. Seit 1951 hat die Anzahl heißer Tage in Deutschland von durchschnittlich drei heißen Tagen im Jahr auf inzwischen ca. zehn heiße Tage pro Jahr zugenommen. Vor dem Jahr 1994 gab es keine Jahre, an denen mehr als zehn heiße Tage deutschlandweit vorgekommen sind. In den Jahren 2003, 2015 und 2018 wurden die meisten heißen Tage seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen. Ähnliches lässt sich bzgl. des Auftretens von Hitzewellen beobachten. Während beispielsweise in Hamburg zwischen 1951 und 1993 keine Hitzewellen auftraten, traten seit dem Jahr 1994 bereits fünf extreme Hitzewellen auf. Generell gilt, dass heiße Tage und Hitzewellen im Süden Deutschlands häufiger als im Norden vorkommen.

Hinweise und Warnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD)

Der thermische Gefahrenindex des DWD weist auf die gesundheitlichen Risiken aufgrund von Kältestress oder Wärmebelastung hin. Grundlage für die Gefahrenbewertung ist die Gefühlte Temperatur. So werden Temperaturen über 38 °C als sehr heiß empfunden und die damit verbundene Gefährdung der Gesundheit ist sehr hoch.

Zum Thermischen Gefahrenindex

Zusätzlich gibt der DWD spezielle Hitzewarnungen mit 2 Warnstufen heraus:

  • Warnung vor einer starken Wärmebelastung: An mindestens zwei Tagen in Folge liegt die Gefühlte Temperatur am frühen Nachmittag bei etwa 32 °C oder darüber, zudem nur geringe Abkühlung in der Nacht.
  • Warnung vor einer extremen Wärmebelastung: An mindestens zwei Tagen in Folge liegt die Gefühlte Temperatur am frühen Nachmittag bei etwa 38 °C oder darüber.
    Bei älteren Menschen können bereits Temperaturen ab 36 °C eine extreme Wärmebelastung darstellen.

Zur Warnseite

In einem Video erklärt der DWD das Hitzewarnsystem und die Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit:

Zum Video

Hitze und Sterblichkeit

Heiße Tage, Hitzewellen, insbesondere im Zusammenspiel mit tropisch warmen Nächten (20 °C oder mehr) und hoher Luftfeuchtigkeit belasten den menschlichen Organismus stark. Insbesondere ältere Menschen sind aufgrund biologischer Alterungsprozesse anfälliger für hitzebedingte Gesundheitsprobleme. Gesundheitlich vorbelastete Menschen, die z. B. an einer akuten oder chronischen Erkrankung leiden, die pflegebedürftig und in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind und bestimmte Medikamente einnehmen, sind zudem noch einmal stärker durch Hitze gefährdet. Hitze und der damit verbundene Hitzestress können zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen und auch zum Tod führen.

Hitzebedingte Todesfälle: Zahlen und Fakten

  • Im Jahr 2022 starben schätzungsweise 4.500 Menschen aufgrund von Hitze.
  • Im Rekordsommer 2003 hatte eine Hitzewelle europaweit zu mehr als 70.000 zusätzlichen Todesfällen geführt. Für Deutschland hat das Robert Koch-Institut die Daten ausgewertet. Demnach sind ca. 7.600 Menschen mehr aufgrund der Hitze verstorben.
  • Die Zahlen für die ebenfalls sehr heißen Sommer 2006 und 2015 liegen bei ca. 6.000 zusätzlichen Todesfällen.
  • Im Sommer 2018 starben in Berlin schätzungsweise 490 Menschen und in Hessen geschätzt 740 Menschen aufgrund der Hitze. In beiden Bundesländern war die Sterberate in den Altersgruppen der 75- bis 84-Jährigen mit etwa 60/100.000 und bei den über 84-Jährigen mit etwa 300/100.000 Einwohnerinnen/Einwohnern am höchsten.

Die Dauer einer Hitzewelle ist ein wichtiger Faktor hinsichtlich auftretender Gesundheitsprobleme und Todesfälle. So waren bei der Hitzewelle 2003 die Temperaturen über einen langen Zeitraum sehr hoch. Die Auswertungen des Robert Koch-Instituts zeigen, dass Todesfälle vor allem in der Altersgruppe +75 Jahre vorkamen und insbesondere in der Altersgruppe ab 85 Jahren die Rate besonders hoch war. Aber auch in jüngeren Jahren können hitzebedingte Todesfälle auftreten.

Weitere Informationen des Robert Koch-Instituts zur Sterblichkeit bei Hitze finden Sie hier.

Klimabericht

Mehr Hitzetote, neue und vermehrt auftretende Infektionskrankheiten, erhöhte Allergiebelastung, mehr Hautkrebs durch erhöhte UV-Strahlung – das sind einige der negativen Folgen des Klimawandels für die Gesundheit der Bevölkerung. Ein neuer Bericht, der unter Federführung des Robert Koch-Instituts (RKI) entstanden ist, gibt einen Überblick zu den gesundheitlichen Folgen durch den Klimawandel und Möglichkeiten, ihnen entgegenzutreten.

Zum Bericht

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