Im höheren Alter aber auch nach schweren Krankheiten, Operationen oder Lebenskrisen kann es durch eine unzureichende Ernährung zu Untergewicht kommen.
Was ist Untergewicht?
Als Untergewicht bezeichnet man ein Körpergewicht, das in Relation zur Körpergröße zu niedrig ausfällt. Es ist durch den Schwund oder einen zu geringen Anteil von Fett- und Muskelgewebe gekennzeichnet. Der Körper greift dann auf seine Reserven zurück. So werden neben den Fettreserven auch die Muskeln abgebaut, und das Sturzrisiko kann sich erhöhen. Zusätzlich wird der Körper nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen versorgt. Das wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus, indem beispielsweise das Immunsystem geschwächt ist.
Wie wird Untergewicht festgestellt?
Mit Hilfe des Body-Mass-Index (BMI) wird das Körpergewicht in verschiedene Klassen eingeteilt. Diese können einen Überblick über den persönlichen Gesundheitszustand geben: Untergewicht liegt vor, wenn der BMI kleiner als 18,5 ist. Bei älteren Menschen ab 65 Jahren wird ein BMI von unter 20 als Untergewicht bzw. Mangelernährung definiert. Doch bereits ab einem BMI von weniger als 24 gelten 65-Jährige und Ältere in Bezug auf Mangelernährung als gefährdet. Wenn Sie merken, dass
- Ihre Kleidung langsam zu weit wird,
- der Ring nicht mehr auf dem Finger hält,
- Sie häufiger müde oder unkonzentriert sind bzw. sich schwach fühlen,
können dies Anzeichen für Unterernährung sein. Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt, ob eine Gewichtszunahme in Ihrem Fall gesundheitlich notwendig ist.
Ernährung bei Untergewicht
Zur Anreicherung des Essens mit Energie eignen sich eiweiß-, kohlenhydrat- und fettreiche Lebensmittel. Doch es kommt nicht nur auf möglichst viele Kalorien an. Ihr Essen sollte auch gleichzeitig reich an lebensnotwendigen Nährstoffen sein. So hat z. B. Schokolade zwar viele Kalorien, aber wenig wertvolle Nährstoffe.
Tipps für eine kalorien- und nährstoffreiche Ernährung
- Essen Sie häufiger am Tag: 5 bis 6 oder mehr Mahlzeiten sind hilfreich, um Ihr Gewicht zu halten oder aufzubauen.
- Wählen Sie nährstoffdichte Lebensmittel. Zu diesen gehören: Gemüse, Obst, (Vollkorn-) Getreideprodukte, hochwertige pflanzliche Öle, Milchprodukte, mageres Fleisch, Fisch und Eier. Trockenfrüchte und Müsliriegel eignen sich gut als Zwischenmahlzeit.
- Kochen Sie energiereiche Gerichte: Dazu gehören Gratins und Aufläufe. Saucen lassen sich mit Nussmusen gehaltvoll und eiweißreich binden, z. B. Tomatensauce mit Mandelmus.
- Belegen Sie Ihre Brote ausgiebig mit gesundem Belag.
- Achten Sie auf eine nährstoffschonende Zubereitung; Kochen und Dünsten mit niedrigen Temperaturen schonen Vitamine und Mineralstoffe.
- Trinken Sie ein- bis zweimal am Tag ein Glas Frucht- oder Gemüsesaft.
- Für den Appetit spielt das Umfeld eine wichtige Rolle: Essen Sie in Gesellschaft, an einem schön gedeckten Tisch.
- Gerüche verbinden wir oft mit Erinnerungen. Kochen Sie vertraute Gerichte aus der Kindheit oder einfach Ihre Lieblingsspeisen. Der Duft wird Ihren Appetit und Ihr Wohlbefinden fördern.
- Bewegung (an der frischen Luft) kann den Appetit ebenfalls anregen.
- Es gibt einige appetithemmende oder schlecht magenverträgliche Medikamente. Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt um Rat und sprechen Sie mit ihr oder ihm über geeignete Alternativen.