In Deutschland sind etwa 7 Millionen Menschen ab 18 Jahren von Diabetes betroffen. Davon haben 90 bis 95 Prozent von ihnen einen Typ-2-Diabetes. Das Risiko zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter an. In der Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen wird bei 20,9 Prozent ein Diabetes festgestellt, bei den ab 80-Jährigen hat rund jede 3. Person einen dokumentierten Diabetes. Rund 90 Prozent der an Diabetes Erkrankten werden mit Medikamenten behandelt. Neben Medikamenten spielen eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und eine Gewichtsabnahme eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Diabetes.

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Was ist Diabetes mellitus?

Beim Typ-2-Diabetes reagieren Körperzellen nicht mehr richtig auf Insulin. Insulin ist dafür zuständig, dass Zucker vom Blut in die Zellen gelangt. Ist die Wirkung des Insulins über längere Zeit gestört, kommt es zu dauerhaft hohen Blutzuckerwerten. Begünstigt wird die Erkrankung durch:

  • Übergewicht
  • ungesunde Ernährung
  • mangelnde körperliche Bewegung

Ein unbehandelter Diabetes kann die Blutgefäße schädigen und so das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkten erhöhen. Darüber hinaus kann es zu zahlreichen weiteren gesundheitlichen Problemen kommen, z. B. Schädigung der Nieren, Augenerkrankungen sowie Durchblutungsstörungen an den Füßen.

Ernährung bei Diabetes mellitus Typ 2

Durch einen bewussten Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung können Sie Ihren Körper dabei unterstützen, den Blutzuckerspiegel dauerhaft in den Normbereich zurückzubringen. Eine Gewichtsabnahme bei Übergewicht kann ebenfalls dazu beitragen, die Blutzuckerwerte zu verbessern.  

Schon seit längerer Zeit gibt es keine speziellen Diät-Lebensmittel für Menschen mit Diabetes mehr. Es hat sich gezeigt, dass eine ausgewogene vollwertige Ernährung mit vielen Ballaststoffen für Menschen mit und ohne Diabetes geeignet ist. Ein hoher Ballaststoffgehalt in kohlenhydratreichen Lebensmitteln wie z. B. in Vollkorngetreideprodukten, Kartoffeln, Hülsenfrüchten oder Obst sorgt dafür, dass der Zucker nur langsam ins Blut freigesetzt wird. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel und in Folge dessen der Insulinspiegel, nur langsam an, was „blutzuckerfreundlich“ ist. Auch Fett und Eiweiß haben diese Wirkung, wenn sie zusammen mit Kohlenhydraten in einer Mahlzeit verzehrt werden.

Tipps für eine gesunde Ernährung bei Diabetes mellitus

  • Bei Getreideprodukten die Vollkornvarianten bevorzugen und den Verzehr kohlenhydrathaltiger Lebensmittel wie Brot, Nudeln, Kartoffeln, Reis, Gemüse und Obst auf drei bis fünf Mahlzeiten am Tag verteilen.
  • Auf einen hohen Ballaststoffgehalt achten (Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst und Vollkorn). Bei Menschen mit Diabetes sind 40 g Ballaststoffe empfehlenswert.
  • Essen Sie zu jeder Mahlzeit Gemüse. Dies enthält wenig Kalorien, aber gleichzeitig viele Nährstoffe. Außerdem sättigt es gut und hilft so beim Abnehmen bzw. Halten des Körpergewichts.
  • Versuchen Sie große Gemüse- und Salatportionen zu essen und eher kleinere Portionen an Reis, Nudeln etc.
  • Greifen Sie zu bei Hülsenfrüchten wie Linsen, Erbsen oder Bohnen. Auch sie sind energiearm, aber reich an Ballaststoffen. Dadurch lassen sie den Blutzucker nur wenig ansteigen.
  • Naschen ist erlaubt, aber in Maßen: Vollkornkuchen oder -gebäck, Obstkuchen, Nüsse und Schokolade mit hohem Kakaoanteil sind empfehlenswert.
  • Sie müssen nicht komplett auf Zucker verzichten. Essen Sie Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel jedoch in kleinen Mengen und am besten im Rahmen einer Mahlzeit. Durch den Verbund mit Fett, Eiweiß und bzw. oder Ballaststoffen wird der Zucker langsamer ins Blut aufgenommen. Tipp: Streichen Sie auf das Brot zuerst eine Schicht Quark und anschließend Marmelade oder am besten ein Fruchtaufstrich mit weniger Zucker.
  • Kalorienfreie Süßungsmittel können für Getränke und Nachspeisen genutzt werden. Auf Dauer ist es jedoch besser, den eigenen Süßgeschmack langsam zu senken.
  • Vorsicht bei Alkohol: Besonders unter Insulingabe besteht durch Alkoholkonsum die Gefahr einer tiefen und lang andauernden Unterzuckerung.
  • Unter einer Therapie mit Insulin und bei der Einnahme von Medikamenten können energiearme Zwischenmahlzeiten sinnvoll sein.

Weitere Informationen zum Thema Essen und Trinken bei Diabetes-Typ 2 finden Sie auch auf www.diabinfo.de.

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Das Nationale Diabetesinformationsportal (Diabinfo) bietet

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